Der Mensch beeinflusst in wachsendem Masse seine Umwelt. Ressourcen verknappen, die Naturräume mit ihrer Artenvielfalt verschwinden, das Klima erwärmt sich infolge der verstärkten Emissionen von Treibhausgasen. Diese Tendenzen stellen die Gesellschaft vor grosse Herausforderungen hinsichtlich der nachhaltigen Nutzung und Entwicklung unseres Lebens- und Wirtschaftsraumes.

Das Studium führt in die ingenieur-, natur- und sozialwissenschaftlichen Grundlagen ein, die für das Verständnis von Umweltsystemen und für deren nachhaltiges Management erforderlich sind. Es fördert zudem die Fähigkeit zum Dialog mit anderen Disziplinen und führt zu ganzheitlichem, vernetztem und systemorientierten Denken. Die Ausbildung bereitet auf das Projektieren, Realisieren, Betreiben und Überwachen von einzelnen Anlagen und ganzen Infrastruktursystemen vor.

Fachbereiche

  • Siedlungswasserwirtschaft
  • Ökologisches Systemdesign, Luftreinhaltung und Entsorgungstechnik
  • Wasserwirtschaft
  • Wasserbau
  • Bodenschutz

Organisation des Studiums

Das erste Jahr, Basisjahr genannt, vermittelt die mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen und die Fundamente des Studiengangs. Bereits im zweiten Semester steht eine erste kleine selbstständige Projektarbeit an. In den nachfolgenden zwei Jahren wird das theoretische und methodische Wissen des Studiengangs vertieft. Ab dem vierten Semester erhalten die Studierenden im Labor zunächst eine praktische Einführung in wichtige Messmethoden der Umweltingenieurwissenschaften. Später erlernen die Studierenden das Charakterisieren von umweltrelevanten Systemen und Prozessen mit experimentellen Methoden. Zudem nehmen die Studierenden im Rahmen der jeweiligen obligatorischen Fächern an halb- bis eintägigen Exkursionen teil. Ab dem fünften Semester können die Studierenden mit der Belegung von Wahlmodulen und Wahlfächern eigene Schwerpunkte setzen. Den Abschluss des Studiengangs bildet die Bachelor-Arbeit. Sie soll die Fähigkeit zur selbständigen, strukturierten und wissenschaftlichen Arbeit fördern.

Prüfungen

Am Ende des ersten Jahres werden in der Basisprüfung alle obligatorischen Fächer der ersten beiden Semester geprüft. Die obligatorischen Fächer im zweiten und dritten Studienjahr werden in Blöcken von wenigen Fächern zusammengefasst, wobei die Fächer unterschiedlich gewichtet sein können. Die Fächer der Wahlmodule sowie die Wahlfächer werden einzeln geprüft.

Im Vordergrund des Bildes ist ein Rapsfeld, am Horizont stehen zwei Windräder einer Windkraftanlage.

Alle Infos auf einen Blick

Bildungsinstitut

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich ETHZ > Architektur und Bauwissenschaften

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Abschluss

Bachelor Universitäre Hochschule UH

Sprache

Deutsch

Bemerkungen zur Sprache

In höheren Semestern sind Lehrveranstaltungen auf Englisch möglich. Die jeweilige Unterrichtssprache ist im Verzeichnis der Lehrveranstaltungen aufgeführt.

Dauer

Bas Bachelor-Studium umfasst 180 Kreditpunkte, was einer Normstudiendauer von drei Jahren entspricht, die maximale Studienzeit beträgt fünf Jahre.

1 ECTS-Kreditpunkt entspricht einem Aufwand von 25-30 Arbeitsstunden.

1. SemesterKP
Einführung Umweltwissenschaften3
Analysis I7
Lineare Algebra5
Informatik I5
Chemie I4
Ökologie3
Technische Mechanik4
Total31
2. SemesterKP
Luftreinhaltung3
Praktikum Umweltbeobachtung3
Int. Grundpraktikum Chemie3
Analysis II7
Informatik II4
Chemie II5
Statistik & Wahrscheinlichkeitsrechnung5
Total30
3. SemesterKP
Hydrologie3
Hydraulik I5
Luftreinhaltetechnik3
Erdbeobachtung4
Umweltlabor I4
Mikrobiologie2
Geoinformationssysteme (GIS) Grundzüge6
Physik7
Total34
4. SemesterKP
Umweltlabor II7
Siedlungswasserwirtschaft Grundzüge6
Ökolgische Systemanalyse6
Wasserhaushalt Grundzüge3
Groundwater4
Multivariate Statistik und  Machine Learning4
Exkursionen
Total30
5. SemesterKP
Seminar Umweltingenieurwissenschaften3
Fachspezifische Wahlfächer 1. Teil12
Umweltrecht4
Systems Engineering3
Wissenschaft im Kontext4
Wahlfächer ETH/UNI4
Total30
6. SemesterKP
Bachelor-Arbeit10
Fachspezifische Wahlfächer 2. Teil15
Total25
BACHELOR TOTAL180

KP = Kreditpunkte, 1 KP ˜ 30 Arbeitsstunden

Obligatorische Fächer des Basisjahres: In diesen werden schwergewichtig die mathematischen, naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen gelehrt. Sie werden im Basisjahr angeboten, das mit der Basisprüfung abgeschlossen wird.

Obligatorische Fächer des übrigen Bachelor-Studiums: Zu dieser Kategorie gehören Lerneinheiten über die theoretischen und methodischen Grundlagen sowie über die praktischen Aspekte der Umweltingenieurwissenschaften. Sie werden im zweiten und dritten Studienjahr angeboten.

Fachspezifische Wahlfächer: Sie dienen dazu, das umweltingenieurspezifische Fachwissen zu verbreitern und in ausgewählten Fachgebieten vertiefte Kenntnisse zu erlangen. Das zur Auswahl stehende Lehrangebot wird im Vorlesungsverzeichnis festgelegt.

Wahlfächer: Sie dienen der Erweiterung des theoretischen und methodischen Grundlagenwissens. Den Studierenden steht das gesamte Lehrangebot der ETH Zürich und der Universität Zürich zur individuellen Auswahl offen.

Wissenschaft im Kontext sind Fächer aus dem Bereich Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften (GESS). In den Vorlesungen und Seminaren werden historische, moralische, erkenntnistheoretische, juristische, ökonomische und politische Kontexte untersucht. Die Studierenden lernen, Zusammenhänge zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen, technischen Innovationen, kulturellen Kontexten, Individuen und Gesellschaften zu erkennen und kritisch zu hinterfragen.

Direkte Zulassung:

  • Schweizerische oder schweizerisch anerkannte Maturität, resp. Passerelle
  • Gleichwertiger ausländischer Maturitätsausweis, sofern die Bedingungen der ETH-Zulassungsverordnung erfüllt sind
  • Vom Bund anerkannter Fachhochschulabschluss
  • Abschluss einer der ETH entsprechenden universitären Hochschule

Zulassung mit anderen Abschlüssen:

  • Bewerberinnen und Bewerber mit anderen Abschlüssen, welche die Bedingungen für die prüfungsfreie Zulassung nicht erfüllen, müssen eine umfassende oder reduzierte Aufnahmeprüfung ablegen.

Berufliche Perspektiven

Welche Tätigkeitsfelder stehen nach diesem Studium offen? Wie könnte eine Laufbahn mit diesem Studium aussehen?

Weiterführende Masterstudien

  • Master of Science ETH in Umweltingenieurwissenschaften
  • Master of Science ETH in Raumentwicklung und Infrastruktursysteme
  • Master of Science ETH in Umweltnaturwissenschaften
  • Übertritt in spezialisierte Master der ETH kann «sur dossier» und mit Auflagen erfolgen.

Lehrer/in Sek. II:
Das Didaktische Zertifikat in Umweltlehre (Umfang 24 KP) eignet sich für das Unterrichten an Fachhochschulen, Höheren Fachschulen, Berufsfachschulen und Schulen, die für die eidgenössischen Berufs- und höheren Fachprüfungen vorbereiten. Es kann auch im Hinblick auf verschiedene Formen der Aus- und Weiterbildung in Betrieben und Institutionen eine geeignete Grundlage darstellen. Das Didaktische Zertifikat berechtig aber nicht zum Unterricht an Maturitätsschulen.

Mit der Ausbildung kann bereits nach dem Erwerb des Bachelor-Diploms begonnen werden. Der Erwerb des Zertifikats setzt jedoch einen Master-Abschluss in Umweltingenieurwissenschaften voraus.

Umweltingenieurwissenschaften an der ETH

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