Das Institut für Vergleichende Sprachwissenschaft (IVS) widmet sich der vergleichenden Untersuchung von Sprachen und deren Varietäten in Hinblick auf evolutionäre Prozesse und Verarbeitungs- und Lernmechanismen. Im Vordergrund steht dabei die evolutionäre Gesamtperspektive.

Organisation des Studiums

Der Bachelor Vergleichende Sprachwissenschaft bietet eine umfassende Ausbildung in empirisch orientierter Sprachwissenschaften. Im Zentrum stehen folgende Bereiche:

  • Sprachwandel

    die Mechanismen und Ursachen von Sprachwandel sowohl in einzelnen geographisch-kulturellen Arealen und Sprachfamilien – mit einem besonderen Schwerpunkt in den indogermanischen Sprachen – als auch global über Sprachfamilien hinweg stehen im Mittelpunkt
  • Sprachverarbeitung

    zielt auf eine Ausbildung im Bereichen Grammatik und Phonologie ab
  • Sprachentwicklung (Ontogenese)

    im Zentrum der Ausbildung in der Sprachontogenese liegt der Fokus auf den Mechanismen des Erstspracherwerbs

Sprachverarbeitung und Erstspracherwerb setzen dabei einen inhaltlichen Schwerpunkt in der Variation zwischen Sprachen und Individuen. In allen Bereichen wird besonderes Gewicht auf Methodenkompetenz gelegt.

Ergänzt wird die Grundausbildung durch ein vertieftes Wissen in Wahlbereichen. Dies betrifft insbesondere den Aufbau eines angemessenen Sprachportfolios, Kenntnisse der Datenerhebung und des Datenmanagements (Aufbau, Auswahl, Annotation und ethisch-rechtliche Grundlagen von Korpora; Entwicklung und Nutzung sprachstruktureller Datenbanken), Datenanalyse (qualitative Analysetechniken, Datenverarbeitungstechniken, grundlegende Programmiertechniken), Quantitative Methoden (statistische Modelle) sowie vertiefte qualitative Strukturanalyse.

Für das Bestehen des Bachelor Major-Studienprogramms Vergleichende Sprachwissenschaft müssen mind. 120 ECTS aus dem Programm absolviert werden, davon mind. 30% der Studienleistungen benotet, darunter die Bachelorarbeit im Umfang von 15 ECTS. Mindestens 60 ECTS müssen aus dem Angebot der Universität Zürich stammen.

Die Entwicklung des Wortes «Mutter» in verschiedenen Indogermanischen Sprachen, dargestellt als Karte von Europa. Aus: The Story of Mankind. Hendrik Willem van Loon, 1921

Alle Infos auf einen Blick

Abschluss

Bachelor Universitäre Hochschule UH

Sprache

Deutsch

Dauer

Mindest­stu­di­en­dauer (Richt­stu­di­en­zeit): 6 Seme­ster Insbe­son­dere Teil­zeit­stu­die­rende können die erfor­der­li­chen Kredit­punkte auch über einen grös­se­ren Zeit­raum erar­bei­ten.

1 ECTS-Kredit­punkt entspricht einem Aufwand von 25-30 Arbeits­stun­den. Es müssen Module aus folgen­den Modul­grup­pen gemäss folgen­den Regeln gewählt werden: ℗=Pflicht­mo­dul; (WP)=Wahlpflichtmodul; (W)=Wahlmdodul

Modul­gruppe ECTSModul­art
Einfüh­rung in Verglei­chende Sprach­wis­sen­schaftsämt­li­che P-ModuleP
Histo­ri­sche Lingu­istikmind. 12 ECTS aus WP-ModulenWP, W
Psycho­lin­gu­istikmind. 12 ECTS aus WP-ModulenWP, W
Sprache im Kontextmind. 12 ECTS aus WP-ModulenWP, W
Quan­ti­ta­tive und kompu­ta­tio­nelle Metho­denmind. 12 ECTS aus WP-ModulenWP, W
Spra­chen­port­fo­liomind. 12 ECTSWP, W
mind. 15 weitere ECTS nach freier Wahl inner­halb des Programm
Total 120 ECTS

Der nach­ste­hende Muster­stu­di­en­plan zeigt den mögli­chen Ablauf eines sechs­se­me­stri­gen Bache­lor­stu­di­ums im Major verglei­chende Sprach­wis­sen­schaft. Das Muster­cur­ri­cu­lum dient zur Planung des Studi­ums. Es zeigt eine von mehre­ren Möglich­kei­ten des Studi­en­ver­laufts.

Seme­sterModul­gruppeModul­ti­tel (Modul­typ)ECTS
1Einfüh­rung in Verglei­chende Sprach­wis­sen­schaftGrund­la­gen der Verglei­chen­den Sprach­wis­sen­schaft ℗; Seman­tik und Prag­ma­tik ℗; Phono­lo­gie und Phone­tik ℗;3 6 6
2Einfüh­rung in Verglei­chende Sprach­wis­sen­schaftMorpho­lo­gie ℗; Syntax ℗; Wissen­schaft­li­ches Schrei­ben in der Lingu­istik ℗;6 6 3
3Histo­ri­sche Lingu­istikIndo­ger­ma­ni­stik (WP);6
Psycho­lin­gu­istikSprache und kogni­tive Prozesse (WP);6
Sprache im KontextAnthro­po­lo­gi­sche Lingu­istik (WP);6
Quan­ti­ta­tive und kompu­ta­tio­nelle Metho­denStati­stik für Lingu­istin­nen und Lingu­isten (WP); Struk­tu­rie­rung lingu­isti­scher Daten (WP);3 2
4Histo­ri­sche Lingu­istikDynamik sprach­li­cher Viel­falt (WP);6
Psycho­lin­gu­istikSprach­ent­wick­lung (WP);6
Sprache im KontextHisto­ri­sche Kontex­tua­li­sie­rung von Sprach­da­ten (WP);6
Quan­ti­ta­tive und kompu­ta­tio­nelle Metho­denLingu­isti­sche Daten­wis­sen­schaft (WP);6
5Spra­chen­port­fo­lioModul nach freier Wahl (WP/W);6
Aus allen Modul­grup­pen des ProgrammsModule nach freier Wahl (WP/W);12
6Spra­chen­port­fo­lioModul nach freier Wahl (WP/W);6
Aus allen Modul­grup­pen des ProgrammsModul nach freier Wahl (WP/W);3
Bache­lor­ar­beit15
Total120

  • Eidge­nös­sisch aner­kannte gymna­siale Matu­ri­tät, oder
  • Berufs­ma­tu­ri­tät oder Fach­ma­tu­ri­tät mit bestan­de­ner Passe­rel­len­prü­fung, oder
  • Bache­lor-Abschluss einer Fach­hoch­schule oder einer Pädago­gi­schen Hoch­schule

Auskunft darüber, welche Ausweise den direk­ten Zugang zu den einzel­nen Fakul­tä­ten ermög­li­chen, erteilt die Univer­si­täts­kanz­lei. Sie infor­miert auch über notwen­dige ergän­zende Aufnah­me­prü­fun­gen zu bestimm­ten Vorbil­dungs­zeug­nis­sen und steht für dies­be­züg­li­che Fragen zur Verfü­gung.

Beruf­li­che Perspek­ti­ven

Welche Tätig­keits­fel­der stehen nach diesem Studium offen? Wie könnte eine Lauf­bahn mit diesem Studium ausse­hen?

Weiter­füh­rende Master­stu­dien

  • Master of Arts UZH