Die Agrarwissenschaften befassen sich mit allen Fragen rund um die Primärproduktion menschlicher und tierischer Nahrungs- und Futtermittel sowie nachwachsender Rohstoffe. Neben der Einbeziehung vieler Teilbereiche aus anderen Wissenschaftsgebieten gibt es eigenständige Fachgebiete der Agrarwissenschaften. Eine häufige Grundeinteilung gliedert sich in Pflanzenbauwissenschaften, Tierwissenschaften und Agrarökonomie.

Somit leisten Agrarwissenschafterinnen und -wissenschafter einen wichtigen Beitrag für eine gesicherte sowie ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Ernährung der Menschheit. Sie streben dabei die optimale Nutzung der beschränkt verfügbaren natürlichen Ressourcen an.

Organisation des Studiums

Das erste Jahr wird mehrheitlich gemeinsam mit den Studiengängen Umweltnaturwissenschaften und Lebensmittelwissenschaften absolviert. Hier erwerben die Studierenden die natur- und sozialwissenschaftlichen Grundlagen. Im zweiten und dritten Jahr wird das agrarwissenschaftliche Fachwissen vermittelt. In den ersten beiden Jahren sind alle Lehrveranstaltungen Pflicht, im dritten Jahr kann aus einem breiten Angebot gewählt werden. Zwischen dem zweiten und dritten Jahr absolvieren die Studierenden ein Agrar-Praktikum von zehn Wochen in einem gemischtlandwirtschaftlichen Betrieb in der Schweiz. Mit einer selbständigen wissenschaftlichen Abschlussarbeit (Bachelor-Arbeit) im dritten Jahr wird das Studium abgeschlossen.

Ingenieure ernten Pflanzen in einer nachhaltigen Indoor-Farm.

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Bildungsinstitut

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich ETHZ > Systemorientierte Naturwissenschaften

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Abschluss

Bachelor Universitäre Hochschule UH

Sprache

Deutsch

Bemerkungen zur Sprache

In höheren Seme­stern sind Lehr­ver­an­stal­tun­gen auf Englisch möglich. Die jewei­lige Unter­richts­spra­che ist im Verzeich­nis der Lehr­ver­an­stal­tun­gen aufge­führt.

Dauer

Im Bache­lor-Studium müssen 180 Kredit­punkte erwor­ben werden, was einer Norm­stu­di­en­dauer von drei Jahren entspricht. Die maxi­male Studi­en­zeit beträgt fünf Jahre.

1 ECTS-Kredit­punkt entspricht einem Aufwand von 25-30 Arbeits­stun­den.

Erstes Studi­en­jahr: Basis­jahrKP
Grund­la­gen­fä­cher I
Allge­meine Biolo­gie I & II (Basis­prü­fung)7
Biolo­gie III: Ökolo­gie (Basis­prü­fung)3
Chemie I & II (Basis­prü­fung)9
Mathe­ma­tik I & II (Basis­prü­fung)13
Ökono­mie (Basis­prü­fung)3
Grund­züge des Rechts (Basis­prü­fung)2
Umwelt­sy­steme I (Basis­prü­fung)2
Welt­ernäh­rungs­sy­stem (World Food System) (Basis­prü­fung)4
Kultur­pflan­zen im World Food System (Basis­prü­fung)2
Nutz­tier­wis­sen­schaf­ten im World Food System (Basis­prü­fung)2
Agrar­öko­no­mie im World Food System (Basis­prü­fung)2
Ökolo­gie und Syste­ma­tik von Algen und Pilzen (Basis­prü­fung)2
Biolo­gie I Übungen1
Prak­ti­kum Chemie3
Einsatz von Infor­ma­tik­mit­teln2
Exkur­sio­nen1
Physik I (Prüfungs­block I)5
Total63
Zweites Studi­en­jahr: Agrar­wis­sen­schaft­li­che Grund­la­genKP
Grund­la­gen­fä­cher II
Mathe­ma­tik III (Prüfungs­block I)4
Mathe­ma­tik IV: Stati­stik (Prüfungs­block I)4
Physik II (Prüfungs­block I)5
Mikro­bio­lo­gie (Prüfungs­block I)2
Pedo­sphäre (Prüfungs­block I)3
Ernäh­rungs­wis­sen­schaf­ten (Prüfungs­block I) (Tier­wis­sen­schaf­ten)2
Einfüh­rung in das Agrarma­nage­ment (Prüfungs­block I) (Agrar­öko­no­mie)2
Agrar­wis­sen­schaft­li­che Grund­la­gen: Land­wirt­schaft­li­che Produk­ti­ons­sy­steme, Nach­hal­tige Agrar­öko­sy­steme4
Pflan­zen­wis­sen­schaf­ten: Pflan­zen­er­näh­rung I, Ökophy­sio­lo­gie, Pflan­zen­bau, Crop Health: Plant Patho­logy, Crop Health: Ento­mo­logy11
Tier­wis­sen­schaf­ten: Anato­mie und Physio­lo­gie von Mensch und Tier I & II, Tier­hal­tung und -verhal­ten, Tier­zucht, Grund­la­gen Tier­er­näh­rung9
Agrar­öko­no­mie: Mikro­öko­no­mie, Agrar­po­li­tik6
Exkur­sio­nen1
Agrar-Prak­ti­kum10
Total63
Drittes Studi­en­jahr: Vertie­fung Agrar­wis­sen­schaf­tenKP
Agrar­wiss. Grund­la­gen: Agrar­ge­ne­tik2
Agrar­wis­sen­schaft­li­che Fach­be­rei­che, Wahl­pflicht (Agrar­öko­no­mie, Pflan­zen­wis­sen­schaf­ten, Tier­wis­sen­schaf­ten)23
Metho­den­fä­cher: Daten­aus­wer­tung & Präsen­ta­tion, wissen­schaft­li­ches Schrei­ben, Labor­prak­ti­kum8
Exkur­sio­nen1
Bache­lor-Arbeit14
Wissen im Kontext (Wahl­fä­cher)6
Total54
BACHE­LOR TOTAL180

KP = Kredit­punkte Grund­la­gen­fä­cher I: In diesen werden schwer­ge­wich­tig die mathe­ma­ti­schen, natur­wis­sen­schaft­li­chen, sozi­al­wis­sen­schaft­li­chen und erste agrar­wis­sen­schaft­li­che Grund­la­gen gelehrt. Grund­la­gen­fä­cher II: In diesen werden neben weite­ren mathe­ma­ti­schen und natur­wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­gen insbe­son­dere agrar­wis­sen­schaft­li­che Grund­kennt­nisse und Fertig­kei­ten vermit­telt, die für alle Gebiete der Agrar­wis­sen­schaf­ten wesent­lich sind. Agrar­wis­sen­schaft­li­che Grund­la­gen­fä­cher: Diese vermit­teln Wissen, das für jeden der agrar­wis­sen­schaft­li­chen Fach­be­rei­che (Ökono­mie, Tiere, Pflan­zen) wichtig ist. Metho­den­fä­cher: In diesen werden die Grund­la­gen zur Anwen­dung stati­sti­scher Berech­nungs­ver­fah­ren vermit­telt sowie die Kennt­nisse in wissen­schaft­li­cher Metho­dik und Labor­me­tho­den geför­dert. Wahl­fä­cher: Sie dienen der indi­vi­du­el­len Erwei­te­rung und Vertie­fung der Ausbil­dung und können aus dem gesam­ten Lehr­an­ge­bot der ETH Zürich und Univer­si­tät Zürich ausge­wählt werden. Agrar-Prak­ti­kum: Es vermit­telt den Bezug zur land­wirt­schaft­li­chen Praxis in der Schweiz und bildet eine Ergän­zung zu dem in den Lern­ein­hei­ten vermit­tel­ten theo­re­ti­schen und metho­di­schen Wissen. Exkur­sio­nen: Sie dienen der Vermitt­lung und Vertie­fung des Wissens in agrar­wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­gen und Lehr­ge­bie­ten in der Praxis. Sie stellen den Bezug zwischen theo­re­ti­schem Wissen und der land­wirt­schaft­li­chen Reali­tät her. Sie zeigen Zusam­men­hänge in der land­wirt­schaft­li­chen Wert­schöp­fungs­kette auf und veran­schau­li­chen die Verknüp­fung mit gesell­schaft­li­chen Rahmen­be­din­gun­gen. Nach dem ersten Jahr wird eine Basis­prü­fung über einen Gross­teil des theo­re­ti­schen Stoff des ersten Jahres abge­legt. Die theo­re­ti­schen Fächer des 2. und 3. Studi­en­jah­res werden in Form von Block- und Einzel­prü­fun­gen geprüft. Für Prak­tika und Exkur­sio­nen gibt es seme­ster­weise Leistungs­kon­trol­len.

Direkte Zulas­sung:

  • Schwei­ze­ri­sche oder schwei­ze­risch aner­kannte Matu­ri­tät, resp. Passe­relle.
  • Gleich­wer­ti­ger auslän­di­scher Matu­ri­täts­aus­weis, sofern die Bedin­gun­gen der ETH-Zulas­sungs­ver­ord­nung erfüllt sind.
  • Vom Bund aner­kann­ter Fach­hoch­schul­ab­schluss.
  • Abschluss einer der ETH entspre­chen­den univer­si­tä­ren Hoch­schule.

Zulas­sung mit anderen Abschlüs­sen:

  • Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber mit Auswei­sen, welche die Bedin­gun­gen für die prüfungs­freie Zulas­sung nicht erfül­len, müssen eine umfas­sende oder redu­zierte Aufnah­me­prü­fung ablegen.

Beruf­li­che Perspek­ti­ven

Welche Tätig­keits­fel­der stehen nach diesem Studium offen? Wie könnte eine Lauf­bahn mit diesem Studium ausse­hen?

Weiter­füh­rende Master­stu­dien

  • Master of Science ETH in Agrar­wis­sen­schaf­ten
  • Über­tritt in spezia­li­sierte Master der ETH kann «sur dossier» und mit Aufla­gen erfol­gen.

Didak­tik-Zerti­fi­kat: Mit einem Master in Agrar­wis­sen­schaf­ten ist es möglich, das Didak­tik-Zerti­fi­kat zu erwer­ben (Umfang 24 KP). Das Zerti­fi­kat beschei­nigt den erfolg­rei­chen Abschluss einer didak­ti­schen Grund­aus­bil­dung für die Lehr­tä­tig­keit an Berufs­schu­len, Höheren Fach­schu­len und Fach­hoch­schu­len, nicht aber an Gymna­sien. Mit der Zerti­fi­kats-Ausbil­dung kann bereits nach dem Erwerb des Bache­lor­di­ploms begon­nen werden. Siehe: www.didaktischeausbildung.ethz.ch

Warum Agrar­wis­sen­schaf­ten studie­ren? Ein Studie­ren­der erzählt