Mathematik ist die Sprache, in der das technische und naturwissenschaftliche Wissen unserer Zeit formuliert ist. Sie ist aber auch ein unentbehrliches Werkzeug in der Informatik, im Versicherungswesen und in der Ökonomie. Der eigentliche Kern ist jedoch die Mathematik «an sich»: das intensive Betrachten von Strukturen und Figuren, das Entdecken und Beschreiben ihrer Gesetzmässigkeiten.

Angestrebt wird im Studium in erster Linie eine breite Ausbildung in den Grundlagen der Mathematik, die es den Absolventinnen und Absolventen ermöglicht, sich selbständig weitere Kenntnisse für die späteren beruflichen Aufgaben anzueignen.

Mathematikerinnen und Mathematiker sind in vielen Bereichen tätig. Sie arbeiten als Forscherinnen und als Lehrer an Hochschulen, Fachhochschulen und Mittelschulen. Man trifft sie in Versicherungen, immer mehr in Banken und in der Industrie, in der Software-Entwicklung, bei der Planung und Optimierung von Betriebsabläufen oder als Statistiker in öffentlichen Ämtern.

Grundvoraussetzung für Studium und Beruf ist immer eine ausgeprägte Begabung für abstraktes Denken.

Schwerpunkt der Lehre und Forschung

  • Reine Mathematik: Analysis, Algebra, Numerik, Geometrie
  • Anwendungsgebiete der Mathematik: Statistik, Finanz- und Versicherungsmathematik, Operations Research, Theoretische Informatik, Theoretische Physik

Organisation des Studiums

Das Mathematik-Studium an der ETH zeichnet sich gegenüber dem Studium an anderen Hochschulen durch die enge Verzahnung mit der Physik aus. Das Basisjahr ist in den Studiengängen Mathematik und Physik fast identisch, ein Wechsel nach dem ersten Jahr ist ohne Auflagen möglich.

Ein Mann schreibt eine Formel auf eine Wandtafel.

Alle Infos auf einen Blick

Bildungsinstitut

Eidgenössische Technische Hochschule Zürich ETHZ > Naturwissenschaften und Mathematik

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Abschluss

Bachelor Universitäre Hochschule UH

Sprache

Deutsch

Bemerkungen zur Sprache

In höheren Seme­stern sind Lehr­ver­an­stal­tun­gen auf Englisch möglich. Die jewei­lige Unter­richts­spra­che ist im Verzeich­nis der Lehr­ver­an­stal­tun­gen aufge­führt.

Dauer

Das Bache­lor-Studium Mathe­ma­tik umfasst 180 Kredit­punkte, was einer Norm­stu­di­en­dauer von drei Jahren entspricht. Die maxi­male Studi­en­dauer beträgt fünf Jahre.

1 ECTS-Kredit­punkt entspricht einem Aufwand von 25-30 Arbeits­stun­den.

Erstes Studi­en­jahrKP
Analy­sis I & II20
Lineare Algebra I & II14
Grund­struk­tu­ren5
Physik I7
Infor­ma­tik5
Total51
Zweites Studi­en­jahrKP
Funk­tio­nen­theo­rie6
Algebra I7
Nume­ri­sche Mathe­ma­tik I7
Analy­sis II & IV12
Topo­lo­gie7
Wahr­schein­lich­keit und Stati­stik8
Wissen­schaft im Kontext6
Total53
Erstes, zweites und drittes Studi­en­jahrKP
Ergän­zungs­fä­cher (minde­stens zwei Lern­ein­hei­ten)11
Wahl­pflicht­fä­cher (minde­stens zwei Lern­ein­hei­ten)11
Kern- und Wahl­fä­cher (minde­stens 21 KP müssen aus der Kate­go­rie Kern­fä­cher stammen, davon je minde­stens 7 aus den Kate­go­rien Reine und Ange­wandte Mathe­ma­tik)30
Semi­nare4
Bache­lor-Arbeit8
Total64
Die bis zur Summe von 180 KP fehlen­den Kredit­punkte müssen in einer oder mehre­ren der oben aufge­führ­ten Kate­go­rien erwor­ben werden.12
BACHE­LOR TOTAL180

KP = Kredit­punkte Das Schwer­ge­wicht des 1. Jahres (genannt Basis­jahr) liegt bei den mathe­ma­ti­schen Grund­vor­le­sun­gen sowie in Physik und Infor­ma­tik. Im zweiten Jahr des Bache­lor-Studi­ums werden die mathe­ma­ti­schen Grund­kennt­nisse vertieft, und durch die Berei­che Algebra, Topo­lo­gie, Wahr­schein­lich­keit und Stati­stik ergänzt. Das dritte Bache­lor-Jahr besteht aus Kern- und Wahl­fä­chern sowie Semi­na­ren, die aus einem breiten Angebot ausge­wählt werden können und die Möglich­keit zur weit­ge­hend freien Vertie­fung bieten. Das Bache­lor-Studium schliesst mit einer Bache­lor-Arbeit ab. Die Kate­go­rie Ergän­zungs­fä­cher umfasst verschie­dene Fächer, zum Beispiel der Physik und Infor­ma­tik, welche in der Regel im zweiten, dritten und vierten Seme­ster besucht werden. Die Kate­go­rie Wahl­pflicht­fä­cher umfasst verschie­dene auf den ersten drei Seme­stern aufbau­ende Lern­ein­hei­ten, zum Beispiel in den Berei­chen der Algebra, Geome­trie, Kombi­na­to­rik und Numerik, welche in der Regel im vierten Seme­ster besucht werden. Kern­fä­cher dienen der fundier­ten Einar­bei­tung in spezi­fi­sche Fach­be­rei­che der reinen oder ange­wand­ten Mathe­ma­tik und in weitere anwen­dungs­ori­en­tierte Gebiete wie der Physik oder der Infor­ma­tik. Sie werden den Studie­ren­den zur indi­vi­du­el­len Auswahl ange­bo­ten. Die Kern­fä­cher werden in zwei Unter­ka­te­go­rien aufge­teilt, von denen die eine im Wesent­li­chen die Kern­fä­cher der reinen Mathe­ma­tik (Algebra, Analy­sis, Geome­trie) enthält, die andere im Wesent­li­chen die Kern­fä­cher der ange­wand­ten Mathe­ma­tik und weite­rer anwen­dungs­ori­en­tier­ter Gebiete (Wahr­schein­lich­keits­theo­rie, Stati­stik, Numerik, Theo­re­ti­sche Physik oder Theo­re­ti­sche Infor­ma­tik). Wahl­fä­cher vermit­teln vertiefte Kennt­nisse in spezi­fi­schen Fach­be­rei­chen und werden den Studie­ren­den zur indi­vi­du­el­len Auswahl ange­bo­ten. In einem Seminar erar­bei­ten sich die Studie­ren­den selb­stän­dig einen bestimm­ten Stoff und tragen ihn in Form eines Vortrags vor. Wissen­schaft im Kontext sind Fächer aus dem Bereich Geistes-, Sozial- und Staats­wis­sen­schaf­ten (GESS). In den Vorle­sun­gen und Semi­na­ren werden histo­ri­sche, mora­li­sche, erkennt­nis­theo­re­ti­sche, juri­sti­sche, ökono­mi­sche und poli­ti­sche Kontexte unter­sucht. Die Studie­ren­den lernen, Zusam­men­hänge zwischen wissen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen, tech­ni­schen Inno­va­tio­nen, kultu­rel­len Kontex­ten, Indi­vi­duen und Gesell­schaf­ten zu erken­nen und kritisch zu hinter­fra­gen. Die Bache­lor-Arbeit dient der Vertie­fung in einem spezi­fi­schen Fach­be­reich und soll die Fähig­keit der Studie­ren­den zu selb­stän­di­ger mathe­ma­ti­scher Tätig­keit und zur schrift­li­chen Darstel­lung mathe­ma­ti­scher Ergeb­nisse fördern. Im ersten Jahr wird eine Basis­prü­fung über den gesam­ten Stoff des ersten Jahres abge­legt. In einem Pilot­ver­such (2016-2022) wird diese Prüfung in zwei Blöcke aufge­teilt, die unab­hän­gig vonein­an­der geprüft werden können und bestan­den werden müssen. Im zweiten Jahr werden die obli­ga­to­ri­schen Fächer in zwei Prüfungs­blöcken geprüft. Kern­fä­cher, Wahl­fä­cher, Ergän­zungs­fä­cher werden einzeln geprüft. Bei Semi­na­ren und der Bache­lor­ar­beit besteht die Leistungs­kon­trolle in Vorträ­gen und schrift­li­chen Arbei­ten.

Direkte, prüfungs­freie Zulas­sung:

  • Schwei­ze­ri­sche oder schwei­ze­risch aner­kannte Matu­ri­tät, resp. Passe­relle.
  • Gleich­wer­ti­ger auslän­di­scher Matu­ri­täts­aus­weis, sofern die Bedin­gun­gen der ETH-Zulas­sungs­ver­ord­nung erfüllt sind.
  • Vom Bund aner­kann­ter Fach­hoch­schul­ab­schluss
  • Abschluss einer der ETH entspre­chen­den univer­si­tä­ren Hoch­schule.

Zulas­sung mit anderen Abschlüs­sen:

  • Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber mit Auswei­sen, welche die Bedin­gun­gen für die prüfungs­freie Zulas­sung nicht erfül­len, müssen eine umfas­sende oder redu­zierte Aufnah­me­prü­fung ablegen.

Beruf­li­che Perspek­ti­ven

Welche Tätig­keits­fel­der stehen nach diesem Studium offen? Wie könnte eine Lauf­bahn mit diesem Studium ausse­hen?

Weiter­füh­rende Master­stu­dien

  • Master of Science ETH in Mathe­ma­tik
  • Über­tritt in spezia­li­sierte Master der ETH kann «sur dossier» und mit Aufla­gen erfol­gen.

Lehrer/in Sek. II: Es kann das Lehr­di­plom für Matu­ri­täts­schu­len in Mathe­ma­tik erwor­ben werden (Umfang 60 KP). Der Abschluss berech­tigt zum Unter­richt an Mittel­schu­len sowie anderen höheren Lehr­an­stal­ten. Mit der Ausbil­dung kann nach dem Erwerb des Bache­lor­di­ploms begon­nen werden. Der Erwerb des Diploms setzt jedoch einen Master-Abschluss im Studi­en­gang Mathe­ma­tik voraus. Es kann auch ein weniger umfang­rei­ches Didak­tik-Zerti­fi­kat (24 KP) erwor­ben werden, das zum Unter­richt in höheren Schulen, nicht aber am Gymna­sium berech­tigt. Siehe: www.didaktischeausbildung.ethz.ch

Studie­rende erzäh­len