Grundsätzlich ist Arbeiten neben einem Vollzeitstudium nicht vorgesehen und wird von den Hochschulen nicht gewünscht oder gefördert. Dennoch tun es viele Studierende, um den Lebensunterhalt zu verdienen oder um Arbeitserfahrung zu sammeln. Es lohnt sich jedoch, regelmässig die Vorlesungen, Seminare und Übungen der Hochschulen zu besuchen. Die Tätigkeiten ausserhalb der Hochschulen sollten sich nach dem Stundenplan richten. In den Geistes- und Sozialwissenschaften sind die Studiengänge dank mehr Selbststudium flexibler. Viele Studierende nutzen Abende oder Wochenenden zum Jobben. Beachten solltest du Folgendes: Der Stundenplan und die anfallenden Aufgaben unterscheiden sich je nach Studienrichtung deutlich. Es gibt zudem intensive und weniger strenge Phasen im Semester. Im Psychologiestudium gibt es beispielsweise viel vorlesungsfreie Zeit und wenig Verpflichtungen unter dem Semester. Dafür bist du vor den Prüfungen Ende Semester intensiv mit Lernen beschäftigt. Im Gegensatz dazu gleicht der Stundenplan in Biologie eher einer Schulwoche am Gymnasium. Hier musst du obligatorische Laborpraktika absolvieren, Laborberichte schreiben oder Übungsaufgaben abgeben. Architekturstudierende wiederum bauen teilweise auch in ihrer Freizeit an ihren Modellen oder grafischen Visualisierungen.

An der Fachhochschule ist Jobben neben einem Vollzeitstudium schwieriger. Der Stundenplan ist relativ dicht und während des Semesters bist du oft in Projekt- oder Gruppenarbeiten eingebunden. Am besten tauschst du dich mit Studierenden in höheren Semestern aus, um dir ein Bild über die Anforderungen deines Studiengangs zu machen. Der grosse Vorteil vom Jobben besteht darin, dass du dich nochmals besser kennenlernen kannst. Arbeite ich gerne im Team? Ist mir der Kundenkontakt wichtig? Welche Situationen bei der Arbeit gefallen mir? Welche bereiten mir Mühe?

Wann kann ich mit Jobben beginnen?

Die Faustregel lautet: Im ersten Jahr lieber noch nicht arbeiten. So hast du genug Kapazität, um im Studium anzukommen und dein eigenes Lernverhalten erstmal kennenzulernen. Dies gilt insbesondere für Studiengänge mit einem sogenannten Assessmentjahr (Eingangsstufe des Studiums, die sehr intensiv ist). Viele Studiengänge bieten im Verlauf des Studiums und insbesondere im Master mehr zeitliche Flexibilität zum Arbeiten. Auch hier lohnt sich ein Austausch mit erfahrenen Studierenden deines Fachs.

Arbeiten in den Semesterferien

Wenn du an einer Universität studierst, bieten die Semesterferien im Sommer (Ende Mai bis Ende September) eine gute Gelegenheit für Jobs oder ein Praktikum. Bei einem Studium an der ETH fallen die Prüfungen hingegen auf das Ende der Semesterferien und die Zeit für einen Ferienjob beträgt nur etwa zwei Wochen. An der Fachhochschule liegen die Prüfungstermine zu Beginn der Semesterferien, sodass du noch Spielraum hast.

Praktikum planen

Praktika gehören oft zum Studium dazu. In einigen Fällen musst du ein solches obligatorisch absolvieren, beispielsweise in vielen ETH- und Fachhochschulstudiengängen oder auch in einem Psychologiestudium an der Universität. In anderen Fächern ist es dir selbst überlassen, ob und wie du das einplanst. An der Fachhochschule absolvierst du die vorgesehenen Praktika während des Semesters und meist zu einem vorgegebenen Zeitpunkt. Im Gegensatz dazu gibt es in einem Studium an der Universität oder ETH meist keine fixen Zeitfenster. Vielleicht kannst du die Semesterferien nutzen oder ein Teilzeitpraktikum organisieren? Oft lohnt es sich, ein Urlaubssemester für ein längeres Praktikum einzugeben. Auch nach dem Bachelor bietet es sich an, eine Pause einzulegen, um Arbeitserfahrung zu sammeln.

Teilzeitstudium?

Wer Theorie und Praxis verbinden möchte, kann sich auch ein Teilzeitstudium überlegen. Sie werden in erster Linie von den Fachhochschulen angeboten. Speziell für Maturanden und Maturandinnen gibt es hier den Praxisintegrierten Bachelor (PiBS) im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich, für den du einen Vertrag mit einem Unternehmen abschliesst. Doch auch bei einigen Studiengängen der Universitäten kannst du das Studium durch gute Planung in Teilzeit absolvieren. Informationen dazu findest du auf der Webseite oder in der Wegleitung deines Studiengangs (siehe z.  B. Biologie). Am besten lässt du dich direkt beim jeweiligen Institut an der Universität beraten (Studienfachberatung). Durch ein Teilzeitstudium verlängert sich dein Studium um mehrere Semester. Für die Suche nach Nebenjobs und Praktika gibt es einige nützliche Websites: www.studentenjobs.chwww.marktplatz.uzh.chwww.careerservices.uzh.ch oder www.students.ch.

In unserem Artikel Studium finanzieren erfährst du ausserdem alles zum Thema Stipendien.

Junge gutgelaunte Barrista arbeitet an der Kaffeetheke.