Arbeiten neben dem Studium
Grundsätzlich ist Arbeiten neben einem Vollzeitstudium nicht vorgesehen und wird von den Unis nicht gewünscht oder gefördert. Trotzdem tun es viele Studis. Denn in vielen Veranstaltungen an der Uni (und etwas weniger an der ETH) liegt es schlicht in deinem Ermessen, ob du diese besuchst oder dir den Lernstoff selbständig erarbeitest. Einige Studiengänge wie z. B. Geschichte bieten auch zwei bis drei Halbtage vorlesungsfreie Zeit und eine gewisse Planungsflexibilität bei der Wahl von Veranstaltungen. Viele Studierende nutzen natürlich Abende oder Wochenenden zum Jobben. Beachten solltest du aber Folgendes: Der Stundenplan und die anfallenden Aufgaben unterscheiden sich je nach Studienrichtung deutlich. Es gibt zudem intensive und weniger strenge Phasen im Semester. Im Psychologiestudium gibt es z. B. viel vorlesungsfreie Zeit und wenig Verpflichtungen unter dem Semester, dafür bist du vor den Prüfungen Ende Semester intensiv mit Lernen beschäftigt. Im Gegensatz dazu gleicht der Stundenplan in Biologie eher einer Schulwoche im Gymi. Du musst z. B. obligatorische Laborpraktika absolvieren, Laborberichte schreiben oder Übungsaufgaben abgeben. Architekturstudierende wiederum basteln in ihrer Freizeit noch stundenlang an ihren Modellen oder grafischen Visualisierungen.
An der Fachhochschule ist Jobben neben einem Vollzeitstudium übrigens schwieriger. Der Stundenplan ist relativ dicht, du darfst selten fehlen und unter dem Semester bist du oft eingebunden, z. B. in Projekt- oder Gruppenarbeiten. Am besten tauschst du dich mit Studierenden in höheren Semestern aus, um dir ein Bild über die Anforderungen deines Studiengangs zu machen.
Wann beginnen?
Die Faustregel lautet: Im ersten Jahr lieber noch nicht arbeiten. So hast du genug Kapazität, um im Studium anzukommen und dein eigenes Lernverhalten erstmal kennen zu lernen. Dies gilt insbesondere für Studiengänge mit einem sogenannten Assessmentjahr (Eingangsstufe des Studiums, die sehr intensiv ist). Viele Studiengänge bieten im Verlauf des Studiums und insbesondere im Master mehr zeitliche Flexibilität zum Arbeiten. Auch hier lohnt sich ein Austausch mit erfahrenen Studis deines Fachs.
Arbeiten in den Semesterferien
Wenn du an der Uni studierst, dann bieten v. a. die Sommersemesterferien (Ende Mai bis Ende September) eine gute Gelegenheit für Jobs oder ein Praktikum. Manche Studierenden brüten dann noch über ihren Seminar- und Bachelorarbeiten oder besuchen Blockseminare (kompakter Kurs während den Ferien), doch oft lässt sich dies mit Jobben kombinieren. Bei einem Studium an der ETH fallen die Prüfungen hingegen auf das Ende der Semesterferien und die Zeit für einen Ferienjob beträgt nur etwa zwei Wochen. An der Fachhochschule liegen die Prüfungstermine zu Beginn der Semesterferien, so dass du noch Spielraum hast.
Praktikum planen
Praktika gehören typischerweise zum Studentenleben dazu. In einigen Fällen musst du ein solches obligatorisch absolvieren, z. B. in vielen ETH- und Fachhochschulstudiengängen oder auch in einem Psychologiestudium an der Uni. In anderen Fächern ist es dir selbst überlassen, ob und wie du das einplanst. An der Fachhochschule absolvierst du die vorgesehenen Praktika unter dem Semester und meist zu einem vorgegebenen Zeitpunkt im Studium. Im Gegensatz dazu gibt es in einem Uni- oder ETH-Studium meist keine fixen Zeitfenster. Vielleicht kannst du die Semesterferien nutzen oder ein Teilzeitpraktikum organisieren. Oft lohnt es sich aber, ein Urlaubssemester für ein längeres Praktikum einzugeben. Auch nach dem Bachelor bietet es sich an, eine Pause einzulegen, um Arbeitserfahrungen zu sammeln.
Teilzeitstudium?
Wer den Schwerpunkt seines Alltags auf die Arbeit legen möchte, der kann sich auch ein Teilzeitstudium überlegen. Teilzeitstudiengänge werden v. a. von den Fachhochschulen angeboten. Speziell für Maturanden/innen gibt es dort auch den Praxisintegrierten Bachelor (PiBS) im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich, für den du einen Vertrag mit einem Unternehmen abschliesst. Doch auch bei einigen Unistudiengängen kannst du das Studium durch gute Planung im Teilzeitmodus absolvieren. Informationen dazu findest du auf der Website oder in der Studienwegleitung des Studienprogramms (siehe z. B. Biologie). Am besten lässt du dich aber direkt beim jeweiligen Institut an der Uni beraten (Studienfachberatung deines Faches). Durch ein Teilzeitstudium verlängert sich dein Studium um mindestens zwei bis drei Semester.
Je nachdem, wie viel du neben dem Studium dazu verdienen willst oder welchen Zweck das Arbeiten für dich erfüllen soll, ist also ein anderes Modell passend. Für die Suche nach Studentenjobs und Praktika gibt es übrigens einige nützliche Websites, z. B. www.studentenjobs.ch, www.marktplatz.uzh.ch, www.careerservices.uzh.ch oder www.students.ch.
In unserem Artikel «Studium finanzieren» erfährst du ausserdem alles zum Thema Stipendien.